Extrakt

Vanille-Extrakt & –Zucker selber machen

Vanille-Extrakt, -Essenz oder –Zucker selbst herzustellen ist kinderleicht – probieren Sie es aus und lesen Sie folgende Tipps und Anleitungen: Selbst gemachtes Extrakt ist normalerweise nicht so stark, hat aber in der Regel ein volleres Aroma als kommerziell hergestellte Extrakte und kann lange gelagert werden. Welchen Alkohol man für das Extrakt verwendet, ist im Grunde egal – es stellt sich eher die Frage, welchen Alkohol Sie bevorzugen. Wodka z.B. hat relativ wenig Eigenaroma, das sich mit dem Aroma der Vanille vermischt. Rum eignet sich, da er süß ist, besonders gut für Liköre und Weinbrand passt gut zu frisch gebackenen Plätzchen und Fruchtkompott.

Anleitung:

Schneiden Sie fünf Vanilleschoten der Länge nach in der Mitte entlang auf, um die Samen freizugeben. Achten sie darauf, die Enden der Schoten unversehrt zu lassen und nicht ganz zu teilen. Legen Sie die Schoten in ca. einen halben Liter Wodka, Rum oder Weinbrand. Lagern sie diese Mischung mindestens vier Wochen an einem kühlen, dunklen Ort – diese Methode praktizierten bereits die Azteken und Totonaken in Mexiko. Schütteln sie die Flasche mehrmals die Woche.

Vanille Extrakt

Vanille Extrakt

Sobald Sie das Extrakt verwenden möchten, nehmen sie entweder vier der fünf Schoten für einen anderen Zweck heraus (Sie können sie z.B. mit einer weiteren frischen Schote wieder verwenden, um neues Extrakt zu machen) oder lassen sie alle Schoten in der Flasche. Füllen sie dann aber regelmäßig Alkohol nach, damit die Schoten mit Flüssigkeit bedeckt bleiben. Wenn sie dieses Prozedere öfters wiederholen, werden die Schoten zwar im Laufe der Zeit leicht an Intensität verlieren, trotzdem behalten sie ihr Aroma für viele Monate.

Vanille-Zucker

In den meisten Rezepten für Vanille-Zucker wird geraten, Vanilleschoten in eine Zuckerbehälter zu legen. Dies verleiht dem Zucker zwar durchaus ein gewisses Vanilearoma, doch dies reicht nicht aus, um Kuchen, Plätzchen und andere Backwaren ausreichend zu aromatisieren – außer, wenn man den Zucker monatelang unberührt und mit der Schote in Kontakt lässt.

Da die Meisten von uns nicht so lange warten wollen, ist hier ein anderes Rezept für Vanillezucker, das schnell zu einem intensiveren Vanillearoma führt:

Anleitung:

Legen sie fünf Vanilleschoten – frisch oder einmal benutzt – in den Ofen und erhitzen Sie diese 15 Minuten lang auf max. 150 Grad (oder etwas weniger) und lassen Sie sie anschließend abkühlen. Brechen Sie die Schoten anschließend in kleine Stücke und mahlen Sie sie mit einer Kaffemühle oder einem Mixer, bis sie zu Pulver geworden sind. Sieben sie das Ganze und mahlen Sie, falls nötig, die gröberen Stücke noch einmal.

Ein Teelöffel dieser gemahlenen Vanilleschoten reicht für 500 g bis 1000 g Zucker. Mischen Sie das Vanillepulver mit dem Zucker: Diese Mischung ist stark genug, um sie sofort zu benutzen. Tipp Wenn sie die Mischung eine Woche lang in einen luftdichten Behälter ungeöffnet lagern, werden Sie erstaunt sein, wie voll und intensiv das Aroma anschließend sein wird.

Vanille-Öl, -Essig, -Honig, -Sirup

Eigenes Vanilleöl, Vanilleessig, Vanillehonig, Vanillesirup herzustellen ist ganz einfach. Um das Vanillearoma durch das teilweise starke Eigenaroma des Öls oder Essigs nicht zu erschlagen, sollten sie eher mildes Olivenöl, Sonnenblumen- oder Rapsöl verwenden bzw. ein mildes Weißwein- oder Fruchtessig.

Dann sollten Sie sich überlegen, welche Art von Vanille sie verwenden möchten. Tahiti-Vanille ist z.B. eher fruchtig und blumig und eignet sich deswegen für Salate oder gebratene oder gegrillte Meeresfrüchte.Mexikanische und Bourbon-Vanille enthält einen höheren Anteil an natürlichem Vanillin und hat eine rauchigere, cremigere Note, weswegen dieserArt eine gute Wahl für Fleischgerichte, Tofu, Pilzgerichte und Saucen ist.

Die Unterschiede zwischen Tahiti-Vanille auf der einen, Bourbon- und mexikanischer Vanille auf der anderen Seite sind groß, da sie unterschiedliche Arten sind. Doch auch innerhalb einer Art wie z.B. der mexikanischen Vanille gibt es große Unterschiede, je nachdem wo und unter welchen Bedingungen die Pflanze angebaut wurde. Die Aromen der Vanille werden von zahlreichen unterschiedlichen Faktoren beeinflusst, wie z.B. von der Niederschlagsmenge, vom Boden, von der Intensität und Menge an Sonne usw. – ganz ähnlich wie Wein, der sich auch von Anbauort zu Anbauort unterscheidet. Vanilleexperten erkennen den Unterschied zwischen zwei Pflanzen, die in einer Entfernung von 25 Kilometer voneinander angebaut wurden.

Anleitung:

Je nachdem, wie intensiv das Vanillearoma sein soll, ist eine Vanilleschote pro 500 ml Öl oder Essig ausreichend. Falls Sie es gern sehr vanillig mögen, verwenden sei zwei Schoten. Schneiden sie dazu die Vanilleschote der Länge nach auf, damit das Aroma leichter austreten kann. Innerhalb einer Woche wird das Öl oder Essig Aroma annehmen. Sie können immer wieder Öl oder Essig nachgießen, die Vanilleschote gibt bis zu einem Jahr lang genügend Aroma ab.

Um Vanillehonig herzustellen, verwenden sie am besten einen sehr milden Honig. Pro Glas Honig benötigen sie etwa eine Vanilleschote. Schneiden sie die Schote wieder der Länge nach auf, kratzen sie die Samen in den Honig, schneiden sie die Schote in zwei Hälften und geben diese ebenfalls in den Honig. Damit der Honig das Vanillearoma annimmt, muss die Schote mindestens eine Woche im Glas bleiben.